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Der Ursprung der Bäume in Schalen liegt in China. Weit vor unserer
Zeitrechnung wurden dort Miniaturbäume und -landschaften gestaltet.
Die chinesische Bezeichnung dafür war Punsai bzw. Pensai. Diese
Gestaltungen waren in ihrer Anzahl noch unbedeutend und nur einige
Bilderrollen oder Reliefs sind Zeugen aus dieser Zeit.
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Seit dem 3. bis 4. Jahrhundert n. Chr. gewinnt diese Kunstrichtung
an Bedeutung und man spricht von Sammlungen. Jedoch war nur
die Oberschicht in der Lage, sich aufgrund ihres Ranges und der
Bildung damit zu beschäftigen.
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Illustrationen zeigen, dass wahrscheinlich während der Heian-Periode
(600 bis 800 n. Chr.) die ersten Miniaturbäume durch Seefahrer nach
Japan gelangten. Aber erst in der Kamakura-Periode (1192-1333)
verbreitete sich diese Kunst. Hohe Priester und Beamte stellten zu
Repräsentationszwecken kleine Bäume in Schalen auf. Die am häufigsten
verwendeten Arten waren dabei Pflaumenbaum, Kirsche und Kiefer.
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Während der Edo-Periode (1615-1867) wurden blühende und Pflanzen
mit bunten Blättern immer beliebter. Die Kunst verbreitete sich nun
auch unter den Gelehrten. Zum Ende der Edo-Zeit entstand der
Literatenstil. Die Bäume in Schalen wurden Mittelpunkt für Malerei und
Poesie. Sie wurden gemalt und man verfasste Gedichte für sie. Aus dem
Wort Punsai entstand das japanische Wort Bonsai: Baum in der Schale.
Die Schreibweise ist dabei identisch.
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Es dauerte noch bis 1914, dass Japan seine erste Bonsai-Ausstellung in
Tokio organisierte. Zum ersten Mal in der Geschichte der Bonsai-Kunst,
konnte ein größeres Publikum Notiz davon nehmen. Dadurch war es
möglich, einen großen Teil der Bevölkerung dafür zu begeistern.
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Früher war es eine Kunst, mit der sich buddhistische Priester oder
Samurai beschäftigten. Später wurde es ein Hobby der älteren Leute, die
viele Kunstwerke erschufen. In jüngster Zeit ist eine andere Entwicklung
zu verzeichnen. Immer mehr jüngere Leute entdecken Bonsai als
Dekoration für die Wohnung. Besonders beliebt sind deshalb neuere
Sorten, die mit einem gewissen Kenntnisgrad, leicht zu pflegen sind.
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