Uwe Langmann – Tanchōdzuru
Über die Ausstellung:
„Tanchōdzuru” ist der Name einer besonderen Kranichart (dem Mandschurenkranich), dessen Symbol in Japan allgegenwärtig ist. Man findet es als Emblem der Fluglinie Japan Airlines, als beliebte Origami-Figur, auf traditionellen Farbholzschnitten, auf Samurai-Wappen, der japanischen Währung, dem Yen, sowie in jeder erdenklichen Form von Glücksgaben, stehen sie doch im Volksglauben für ein langes Leben. Auf der Insel Hokkaido, im Norden Japans, leben heute noch einige hundert dieser berühmten, lange Zeit vom Aussterben bedrohten, Kraniche in freier Wildbahn.“
Prof. Dr. Bernd Stiegler
In der Serie Tanchōdzuru, widmet sich der Fotokünstler Uwe Langmann ausschließlich dem Mandschurenkranich. Er erforscht die scheinbar enge Verbindung zwischen ihrer äußeren Erscheinung und den klassischen japanischen Künsten. Im tiefen Schnee Hokkaidos wirken diese grazilen Vögel wie minimalistische Tuschmalereien (Sumi-e), und ihre anmutigen Posen erinnern mitunter an kunstvoll kalligrafierte japanische Schriftzeichen (Shodō). Genau wie diese hat auch jede der Posen der Kraniche in den Bildern Langmanns ihre eigene Bedeutung. Dies wird durch eine formale Abstraktion der Darstellung betont, die sich auf die gesamte Serie erstreckt, die Kraniche sind stets mittig im Bild vor dem Weiß der sie umgebenden Schneelandschaft arrangiert. So wird ihnen eine überzeitliche Bedeutung verliehen, die über die bloße Abbildung ihres ästhetischen Äußeren hinaus geht. Es entsteht eine Art neues Alphabet, eine visuelle Sprache des Tanchōdzuru-Kranichs.
Langmanns Arbeiten sind seit 2011 in nationalen und internationalen Ausstellungen zu sehen und finden sich in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen. Zudem wurden seine Fotografien mehrfach international ausgezeichnet (u. a. Deutscher Fotobuchpreis, Px3 de la Paris, Aesthetica Awards London, Sony World Photography Awards, Moscow International Photography Awards).
vom 27.04.24 bis 31.10.24
zu den Öffnungszeiten des Teehauses.